Stillen: Die natürliche Verbindung zwischen Mutter und Kind

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Das Stillen ist eine der wunderbarsten Erfahrungen, die eine Mutter und ihr Baby teilen können. Es ist nicht nur eine Möglichkeit, das Baby zu ernähren, sondern schafft auch eine tiefe emotionale Verbindung zwischen Mutter und Kind. 

 

In diesem Blogbeitrag möchten wir dich zum Thema Stillen informieren, was Muttermilch so besonders macht, welche Herausforderungen das Stillen mit sich bringen kann und welche Stillhilfen für dich förderlich sein können.

Inhaltsverzeichnis

Die natürlichste Art der Babyernährung ist das Stillen

Stillen ist ein Urinstinkt, der seit jeher existiert. Es ist die natürlichste Art und Weise, wie eine Mutter ihr Baby mit Nahrung versorgt. Die Muttermilch enthält die perfekte Zusammensetzung von Nährstoffen, Antikörpern, Enzymen und Hormonen, die das Immunsystem stärken und die gesunde Entwicklung des Babys fördern. (Quelle: *1) Darüber hinaus schafft das Stillen eine enge emotionale Bindung und sorgt für Sicherheit, Trost und Nähe.

Weil das Stillen die optimale Ernährung für das Baby ist und essentielle, weitere Vorteile bietet, wurde sogar am 07. Juli 2021 eine Nationale Strategie zur Stillförderung beschlossen. Sie hat das Ziel, Deutschland stillfreundlicher zu machen und beinhaltet Maßnahmen, um die Stillförderung zu verbessern und entsprechende Unterstützungsangebote sicherzustellen.

Die besondere Zusammensetzung der Muttermilch

Muttermilch ist eine erstaunliche Substanz, die sich im Laufe der Monate an die sich verändernden Bedürfnisse des Babys anpasst. Die Muttermilch unterstützt das Immunsystem des Neugeborenen und fördert das gesunde Wachstum deines Babys.

Kolostrum oder auch “flüssiges Gold”

Die sogenannte Vormilch, die gleich nach der Geburt als erste Muttermilch vorhanden ist, bezeichnet man als Kolostrum, oder auch “flüssiges Gold”. 

Sie ist dickflüssig und gelblich und enthält eine hohe Konzentration an lebenswichtigen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Antikörpern und sogar Stammzellen. Die Vormilch enthält auch eine besonders hohe Konzentration an Abwehrstoffen, wie Immunglobuline, die dem Säugling beim Start auf dieser Welt helfen und es bestmöglich schützen. In den ersten Stunden erhält das Baby zwar noch geringe Mengen dieser Vormilch, die aber unschlagbar wertvolle Inhaltsstoffe für das Neugeborene liefern. Die Menge ist genau abgestimmt auf den noch kleinen Magen, der bei Geburt so groß ist wie eine Kirsche. (Quelle *2, *3)

Das wertvolle Kolostrum kann auch durch eine Massagetechnik aus der Brust gewonnen werden, wenn es z.B. aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, das Baby sofort anzulegen. Jeder Tropfen Kolostrum ist wertvoll für dein Baby und sollte sorgsam gesammelt werden. Bitte dein Geburtsteam oder deine Hebamme gegebenenfalls um Unterstützung. (Quelle *4) Für Mamas mit Diabetes oder Gestationsdiabetes kann es sinnvoll sein, bereits ab der 37. SSW mit der Gewinnung des Kolostrums zu beginnen. Ein Kolostrumauffänger (z.B. dieser) kann bei der Gewinnung der wertvollen Tropfen unterstützen. Weitere Infos zur Gewinnung von Kolostrum findest du hier und hier.

Übergangsmilch

Nach zwei bis vier Tagen nach der Geburt kommt der “Milcheinschuss”, den die meisten Frauen auch durch die wachsenden und teils spannenden Brüste spüren können. Diese Milch wird als Übergangsmilch bezeichnet und ist fett- und kohlenhydratreicher. 

Reife Milch

Zwischen der dritten und achten Lebenswoche verändert sich die Muttermilch zur reifen Frauenmilch. Sie sieht eher wässrig aus und enthält fast doppelt so viel Fett. Allerdings variieren die Inhaltsstoffe je nach Kind. Die Zusammensetzung der Milch passt sich an das Trinkverhalten des Kindes an.

Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich kontinuierlich

Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich jedoch kontinuierlich, um den Bedürfnissen des wachsenden Babys gerecht zu werden. Die Muttermilch enthält immer eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen, die für das Wachstum und die Entwicklung des Babys zum entsprechenden Zeitpunkt unerlässlich sind.

Muttermilch schützt vor Erkrankungen

Darüber hinaus kann die Muttermilch individuelle Anpassungen aufweisen, um auf die Bedürfnisse deines Babys zu reagieren. Wenn du beispielsweise krank wirst, steigt der Gehalt an Antikörpern in deiner Muttermilch und das Stillen hilft dem Baby das Immunsystem zu stärken und die mögliche Infektion zu bekämpfen.

 

Außerdem leistet die Muttermilch auch einen wichtigen Beitrag für einen gesunden Aufbau der Darmflora des Kindes und schafft einen wesentlichen Schutz vor Hautkrankheiten, Allergien und Neurodermitis (Quellen *3, *5 und *6).

Stillen ist auch für die Mutter gesund

Stillen ist auch besonders gesund für die Mama. Denn durch das Stillen wird die Rückbildung der Gebärmutter unterstützt und das Stillen erleichtert die Gewichtsabnahme nach der Schwangerschaft. Außerdem gibt es Studien die nachweisen, dass eine Frau durch das Stillen das Risiko verringern kann, an Brustkrebs zu erkranken (Quellen *7, *8 und *9). Ganz generell unterstützt das Stillen auch die Bindung zum Kind und kann der Mama ein Gefühl von Sicherheit geben, für das eigene Kind sorgen zu können.

Wie lange wird das Stillen empfohlen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Diese Ansicht bestätigt auch die nationale Stillkommission (NSK). Die generelle Empfehlung der WHO ist, das Kind nach Einführung der Beikost bis zu zwei Jahre und länger zu stillen. Wie lange insgesamt gestillt wird, entscheiden Mama und Kind gemeinsam (Quellen: *10 und *11).

Ein guter Stillstart

Informieren zum Thema Stillen

Gerade für Erstgebärende ist es ratsam, sich vor der Geburt mit dem Thema Stillen zu beschäftigen. Die meisten Frauen wünschen sich einen entspannten Stillstart. Dennoch werden viele Frauen mit dem Stillen Herausforderungen haben. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Geburt zu die wichtigsten Anlegetechniken und möglichen Schwierigkeiten zu informieren. Es kann ratsam sein, bereits in der Schwangerschaft einen Kurs zum Thema Stillen zu besuchen, das Thema mit deiner Hebamme zu besprechen oder auch eine Stillberaterin aufzusuchen.

Stillunterstützung an deinem Geburtsort

Für die Auswahl deiner passenden Geburtsstätte ist auch das Thema Stillen relevant. Bespreche mit dem Fachpersonal am besten bereits vorab deinen Stillwunsch und erfrage, inwieweit dir nach der Geburt Unterstützung beim Stillen ermöglicht werden kann. In vielen Kliniken stehen Hebammen und Stillberaterinnen zur Verfügung, die dir das richtige Anlegen zeigen und wertvolle Hilfestellungen geben, um die Milchproduktion anzukurbeln.

Viel Zeit und Ruhe einplanen

Stillen kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. In den ersten Tagen und Wochen wirst du eventuell das Gefühl haben nur noch zu stillen. Das ist normal. Es ist wichtig zu wissen, dass es Babys gibt, die sogar alle 30 Minuten erneut an die Brust möchten, an der Brust einschlafen, und viele weitere Kuscheleinheiten mit der Brust brauchen. Achte auf die Bedürfnisse deines Babys und biete ihm immer wieder die Brust an. Gerade auch nachts wird das Stillen für euch normal sein. Kleine Babys und insbesondere Stillkinder brauchen gerade auch in der Nacht Nahrung. Das kann die Mama ganz schön viel Kraft kosten. Von vornherein zu wissen, dass es anstrengend werden kann, hilft euch, mit angemessenen Erwartungen mit dem Stillen zu beginnen. Dies wird sich mit der Zeit leichter gestalten und das Stillen wird entspannter für euch werden. Dennoch sollte das Stillen an den Bedürfnissen aller orientiert sein, auch an deine als Mama. Wenn du das Gefühl hast, es entzieht dir jegliche Energie, um die Zeit mit deinem Baby genießen zu können, dann suche dir unbedingt Unterstützung. Generell ist der Tipp für die erste Zeit und gerne auch darüber hinaus: Versuche, zumindest wenn es möglich ist, wenn dein Baby schläft, auch dich auszuruhen oder zu schlafen.

Einen gemütlichen und ruhigen Stillplatz einrichten

Weiterhin solltest du dir für deine Stillzeiten in eurem Zuhause einen ruhigen Platz einrichten. Für das Wochenbett wird es vermutlich euer Bett werden. Um bequem und entspannt stillen zu können, helfen stützende Kissen. Wichtig ist, dass dein Nacken und deine Muskeln beim Anlegen entspannt sein können und dein Baby die richtige Position einnehmen kann und sicher gestützt ist. Hierfür hilft ein Stillkissen und ggf. weitere Polsterung. Das Stillkissen kann bereits in der Schwangerschaft als hilfreiche Unterstützung des Bauches genutzt werden. 

Zu einer Stilleinheit braucht es auch immer genügend Flüssigkeit für die Mama. Daher stelle sicher, dass du etwas zum Trinken an deinem Stillplatz mit deinen Armen erreichen kannst. Beispielsweise kann im Bett eine Trinkflasche hilfreich sein, die im Liegen dicht hält und einhändig geöffnet werden kann.

Probleme beim Stillen? Das kann dir helfen.

Fast alle Mamas (90%) wünschen sich ihr Baby stillen zu können (Quelle: *13).  Und viele Mamas erleben in den ersten Tagen, oder auch Wochen, einige Herausforderungen damit. Denn trotz, dass das Stillen die natürlichste Form ist, das eigene Baby zu ernähren, kann es einen Lernprozess bedeuten. Wenn dieser Prozess Herausforderungen bringt, sollte man unbedingt auf die wertvolle Hilfe von Fachpersonal, wie Hebammen und Stillberater*innen zurückgreifen.

Wunde Brustwarzen

Ein sehr häufiges Problem bei Mamas sind wunde Brustwarzen (auch Mamillen genannt). Das intensive Saugen des Babys beansprucht die Mamillen, wie kaum etwas zuvor. Insbesondere bei Erstgebärenden sind das ganz neue Empfindungen. Wichtig ist, dass Schmerzen nicht dazugehören sollten.

Eine der häufigsten Ursachen ist, dass das Baby zu wenig Brustgewebe beim Saugen im Mund hat. Damit das gelingt, ist auch die richtige Stillposition relevant. Häufig kann durch die richtige Anlegetechnik und ein wenig Übung das Thema Schmerzen auch schon gelöst werden. Hier findest du einen hilfreichen Beitrag mit Videos, wie das Baby die Brustwarze idealerweise umschließt und saugt.

Es kann jedoch auch andere Ursachen geben. Suche dir so früh wie möglich professionelle Hilfe, sodass ihr voll und ganz diesen liebevollen Prozess des Stillens genießen könnt.

Was hilft bei wunden Brustwarzen?

Bei wunden Brustwarzen kann es helfen, sie nach dem Stillen mit etwas Muttermilch zu befeuchten und sie an der Luft trocknen zu lassen. Muttermilch enthält entzündungshemmende Stoffe und die Luft unterstützt die Wundheilung. Zudem kann eine pflegende Lanolin-Salbe (z.B. diese) helfen. Man sollte außerdem Druck, z.B. durch einen engen BH, auf die Brustwarzen vermeiden. Weiterhin kann es helfen, verschiedene Stilleinlagen auszuprobieren. Achte dabei insbesondere auf die Saugfähigkeit der Stilleinlagen, um deine Brust trocken zu halten. Denn wenn die Brust ständig feucht ist, begünstigt das feucht-warme Milieu das Wundwerden der Brustwarzen.

Weitere Infos und Hilfe findest du hier. (Quellen *18, *19 und 20)

Milchstau

Einige Mamas klagen über den sogenannten Milchstau. Dieser entsteht, wenn die Milchgänge beim Stillen nicht richtig entleert werden. Dadurch kann sich auch eine Brustentzündung entwickeln. Hier sollte unbedingt schnellstmöglich professionelle Hilfe gesucht werden. Fast immer kann das Kind an der erkrankten Brust uneingeschränkt weiter trinken (Quelle *12).

Was hilft bei Milchstau?

Ruhe dich aus und erhole dich. Schaue, dass es dir gut geht und lass dich unterstützen. Stress kann den Stillprozess negativ beeinflussen und Milchstau begünstigen bzw. zu einer Brustentzündung führen.

 

Häufiges Anlegen und Stillen

Lege dein Baby häufig an die Brust an, damit es die Milchkanäle leeren kann. Wichtig ist dabei auf die richtige Anlegetechnik zu achten, sodass es zu keinen Verspannungen im Nackenbereich kommt. Es kann hilfreich sein, die verhärtete Stelle beim Stillen leicht zu massieren. Außerdem kann das Baby in einer anderen Position an die Brust angelegt werden, sodass es mit dem Unterkiefer die gestaute Stelle leeren kann.

Wärme unterstützt den Milchfluss. Es bietet sich an, die Brust vor dem Stillen mit einem warmen, feuchten Waschlappen zu wärmen oder auch warm zu duschen.

Kühlen kann nach dem Stillvorgang helfen, einer Entzündung entgegenzuwirken. Allerdings sollte es nicht zu kalt sein. Quarkwickel sind hier recht bekannt und geeignet, ebenso entsprechende Kühlpads (z.B. diese). Dagegen sollten tiefgefrorene Kühlmittel oder Eis vermieden werden.

Ein lockerer BH oder sogar ganz ohne, kann die Heilung der Brust unterstützen.

Wichtig ist, die betroffene Brust sollte regelmäßig entleert werden. Wenn dein Baby an dieser Brust nicht trinken möchte oder die Milchmenge nicht schafft, kann die Brust von Hand ausgestrichen oder abgepumpt werden. Es ist ratsam, deinem Baby immer wieder diese Brust anzubieten und die Entleerung zu vereinfachen. (Quelle *12)

Wende dich frühzeitig an deine Hebamme oder Stillberater*in, um den Milchstau zu heilen und diesem entsprechend vorzubeugen.

 

Wenig Milch

Die Milchmenge ist abhängig von der Nachfrage. Das heißt, je öfter dein Kind an der Brust trinkt, desto mehr Milch wird produziert. Lege daher dein Kind gerade zu Beginn häufig an die Brust an, um die Milchmenge zu steigern. Auch die Stilldauer zu verlängern kann helfen, um die Milchproduktion anzuregen. Ein gesundes Kind trinkt nach seinem individuellen Bedarf. Es ist zu empfehlen, auf die Zeichen deines Babys zu achten und ihm die Brust anzubieten, sobald es Hungerzeichen zeigt. Biete deinem Baby beide Brustseiten an. Auch bei vermeintlich zu wenig Milchmenge ist es wichtig sicherzustellen, dass das Baby korrekt angelegt wird. Es ist hilfreich engen Körperkontakt mit dem Baby zu haben, bevorzugt Haut an Haut. Das Kuscheln und die damit verbundene Hormonausschüttung unterstützt den Milchspendereflex. Auch die Dauer der Stilleinheit richtet sich individuell nach den Bedürfnissen deines Kindes (Quelle *13 und *14).

Es kann dennoch vorkommen, dass man als Mama nicht genug Milch produzieren kann. Um dies aber mit Sicherheit zu wissen, bzw. den Ursachen auf den Grund gehen zu können, solltest du unbedingt professionelle Unterstützung aufsuchen. Auch wenn dein Baby bereits Pre-Milch erhalten hat, kann die Milchmenge wieder gesteigert werden.

Anatomische Schwierigkeiten

Weiterhin können unterschiedliche anatomische Schwierigkeiten auftreten. Beispielsweise kann dies bei Schlupfwarzen der Fall sein, bei einem zu kurzen Lippenbändchen deines Babys oder auch andere Ursachen haben (Quellen *15 und *16).

Auch hier gilt: Kontaktiere unbedingt deine Hebamme oder eine Stillberaterin. Es ist wichtig, schnellstmöglich die richtige Ursache der Stillprobleme herauszufinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass eure Stillbeziehung nicht leidet und ihr gesund weiter stillen könnt.

 

Gut zu wissen: Es ist sogar möglich mit nur einer Brust alleine weiterzustillen, denn diese kann die Produktion der anderen übernehmen und ausreichend Milch bilden.

Suche dir Unterstützung!

Man kann es nicht oft genug sagen: Das Allerwichtigste ist jedoch nicht zu lange abzuwarten und sich schnell helfen zu lassen! 

Es ist völlig normal, dass Stillprobleme auftreten können. Wichtig ist, dass du nicht zu lange mit dir kämpfst, den Schmerz aushältst, dein Baby ungestillt lässt und am Ende enttäuscht und traurig das Kapitel Stillen in eurer gemeinsamen Bindung aufgibst. Stillen muss kein Kampf und kein Aushalten sein, ganz im Gegenteil.

Die folgenden Zahlen zeigen: Viele Frauen geben das Stillen aufgrund der Schwierigkeiten und ggf. Schmerzen früher auf. Etwa 90% der Mamas beabsichtigen, ihr Kind nach der Geburt ausschließlich zu stillen. Tatsächlich machen es jedoch nur 68%. Nach nur vier Monaten stillen nur noch circa 40% der Mamas. Die richtige Hilfe ist daher essentiell und aus diesem Grund gibt es die passenden Anlaufstellen für dich (Quelle *17).

Wende dich an deine Hebamme oder Frauenärztin oder bitte um einen Kontakt zu einer Stillberaterin.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Mamas verzweifelt aufgeben. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, wie schmerzhaft die oben genannten Probleme werden können. Aber durch die fachliche Beratung sind diese Probleme häufig leicht zu behandeln. Manchmal kann es auch schon der richtige Einsatz von passenden Hilfsmitteln sein, wie beispielsweise einer Milchpumpe. Lasst euch helfen diese Hürden zu überwinden und werdet ein unschlagbares Stillteam. 

Es gibt auch in vielen Orten Still-Cafés. Hier findet ihr meist passende Ansprechpartner*innen zum Thema Stillen und andere Mamas, mit denen ihr euch austauschen könnt.

Weitere Infos zu ehrenamtlichen Stillberater*innen findest du, unter anderem, hier und dem Bund Deutscher Laktationsberaterinnen (BDL).

Du willst oder du kannst nicht stillen?

Auch das ist in Ordnung. Das Wichtigste ist, dass ihr Eltern und insbesondere du als Mama eine liebevolle Beziehung zu eurem Kind aufbauen könnt, es gesund wachsen kann und die eigenen Bedürfnisse mit viel Zuneigung gestillt werden. Auch wenn das Stillen nicht Teil eures gemeinsamen Alltags ist, sondern die Flasche, könnt ihr diese gemeinsamen Einheiten liebevoll gestalten und so eine enge Bindung miteinander aufbauen. Wichtig ist, ihr seid auch wunderbare Eltern, wenn das Stillen nicht klappen sollte, nicht möglich oder einfach nicht gewollt ist. Auch mit der Ernährung über die Flasche kann das enge Band geflochten werden, indem man viel kuschelt, Aufmerksamkeit schenkt, und sich den Bedürfnissen des Kindes annimmt.

Welche Produkte helfen beim Stillen?

In meiner Stillzeit habe ich (Laura von FIAMI) Produkte von Lansinoh regelmäßig benutzt und war damit immer sehr zufrieden. Umso mehr freuen wir uns, als FIAMI mit Lansinoh kooperieren zu können, die viele Produkte anbieten, um dich als Mama beim Stillen zu unterstützen. Einige dieser hilfreichen Produkte stellen wir hier vor.

Lanolin Salbe

Wunde und beanspruchte Brustwarzen benötigen viel Pflege. Dafür kannst du die Brustwarze nach dem Stillen mit etwas Muttermilch anfeuchten und an der Luft trocknen lassen. Sollten die Brustwarzen dann immer noch empfindlich sein, kannst du die Lanolin Salbe von Lansinoh verwenden. Sie enthält rein natürliches Lanolin und ist speziell für die Pflege und den Schutz beanspruchter Brustwarzen geeignet. Sie muss auch vor dem Stillen nicht abgewaschen werden und ist völlig verträglich für dein Baby. Eine Tube reicht ewig, denn man sollte sie nur sehr dünn auftragen. Daher unbedingt fürs Wochenbett schon vor der Geburt besorgen.

Stilleinlagen

In einem Drogeriemarkt findet man viele verschiedene Arten und Hersteller von Stilleinlagen. Da die Brust durch den Milcheinschuss und danach immer wieder läuft, hilft es eine Stilleinlage in den BH zu legen, um nicht dauerhaft feuchte Flecken am T-Shirt zu haben. Diese Stilleinlagen saugen die Feuchtigkeit auf und können Reizungen durch den BH-Stoff verhindern. 

Die Stilleinlagen sollten je nach Füllgrad oder nach einigen Stunden ausgetauscht werden. Je nach Vorliebe gibt es Einweg-Stilleinlagen und waschbare Einlagen. 

Wichtig ist, dass die Stilleinlage deine Brustwarze nicht reizt, gut verträglich ist und sicher die Muttermilch aufsaugt.

 

Einweg-Stilleinlagen

Die Einweg-Stilleinlagen von Lansinoh sind super saugfähig und schließen die Feuchtigkeit schnell ein. Sie sind ultradünn und atmungsaktiv, trotz der wasserundurchlässigen Außenseite. Insbesondere bei größeren Milchmengen, die durchaus mal vorkommen können, halten diese Stilleinlagen stand. Damit bist du sicher gewappnet vor Muttermilchflecken auf deinem Oberteil. Durch die flexible Form fällt die Einlage auch gar nicht auf. Jede Stilleinlage ist einzeln in einem dünnen Zellstoff verpackt, was sie auch sehr praktisch macht, um sie hygienisch in der Handtasche oder Wickeltasche für unterwegs zu verstauen.

Einweg Stilleinlagen von Lansinoh

Waschbare Stilleinlagen

Die ökologische Variante der Stilleinlage ist waschbar. Hier gibt es verschiedene Hersteller. Wichtig ist, auf eine gute Saugfähigkeit und gut verträgliches Material an der Brustwarze zu achten. Ein zu feuchtes Milieu oder Reibung kann die Reizung der Brustwarze begünstigen. Waschbare Stilleinlagen können allerdings den Nachteil haben, nicht so viel Flüssigkeit aufsaugen zu können und die Flüssigkeit schnell einzuschließen. Je nach Bedürfnis und persönlicher Milchmenge ist es ratsam, verschiedene Einmal-Produkte und waschbare Stilleinlagen auszuprobieren. 

Unter den waschbaren Stilleinlagen sind die Stilleinlagen aus Stoff von Lansinoh zu empfehlen. Sie sind aus sehr weichem Material hergestellt, besonders dünn und anschmiegsam und bieten einen sicheren Schutz vor der Feuchtigkeit. Auch nach mehrmaligem Waschen erhalten sie ihre Form und tragen so zu einem guten Sitz und Schutz der Brustwarze bei.

Es gibt natürlich noch viele weitere Stillprodukte, die hilfreich für eure Stillbeziehung sind. Dazu gehören zum Beispiel Stillkissen, Milchpumpe, Stillhütchen, Milchauffangschale und viele weitere. Lasse dich hierzu bei Bedarf auch durch deine Stillberaterin oder Hebamme beraten.

 
Waschbare Stilleinlagen von Lansinoh

Fazit

Stillen ist eine wunderbare Möglichkeit, um dem Baby eine ideale Ernährung zu bieten und die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken. Es gibt zahlreiche gesundheitliche Vorteile für beide Seiten, einschließlich der Stärkung des Immunsystems und der Förderung der emotionalen Entwicklung. Stillen kann die Beziehung von Mutter und Kind stärken, spendet Trost und Sicherheit. Allerdings kann Stillen ein Lernprozess sein und bringt häufig Schwierigkeiten mit sich. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote, die bei Schwierigkeiten unbedingt frühzeitig aufgesucht werden sollten. Frage dazu gerne deine Hebamme. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Stillen nicht für jede Mama möglich oder gewünscht ist. Auch das ist in Ordnung. Jede Mama kann ihre eigene Entscheidung treffen, die auf ihren individuellen Bedürfnissen basiert. 

 

Unabhängig davon, ob eine Mama stillt oder nicht, kann sie natürlich eine wunderbare Bindung mit ihrem Baby aufbauen. Denn liebevolle Kuscheleinheiten, Aufmerksamkeit, Bedürfnisorientierung und viel Liebe geben dem Baby ebenso ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Und man kann sich natürlich auch ohne Stillen ganz eng an die Brust der Mama kuscheln.

Quellen und weiter Infos gibt’s hier:

*1 https://lansinoh.de/blogs/stillen/die-zusammensetzung-der-muttermilch

*2 https://www.ausbildung-stillbegleitung.de/index.php/infos-rund-ums-stillen/27-was-das-neugeborene-braucht

*3 Stadelmann, I. , Die Hebammensprechstunde (2018), S. 526 ff

*4 https://www.elacta.eu/wp-content/uploads/2017/04/Handout-2017-1-DE-Kolostrum-Web.pdf

*5 https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/wiedergeburt-durch-stammzellen/

*6 https://llli.org/lll-heute-3-die-wissenschaft-hinter-den-vorteilen-von-muttermilch/

*7 https://www.bdl-stillen.de/

*8 https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Frueh-ein-Kind-bekommen-und-lange-stillen-das-schuetzt-am-besten-vor-Brustkrebs-212764.html

*9 https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen-in-deutschland.html

*10 https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen.html

*11 https://www.lalecheliga.de/stillinformationen/das-leben-mit-stillkind

*12 https://www.shop-lalecheliga.de/images/kostenfreieDownloads/LLL_Milchstau_und_Brustenzuendung.pdf

*13 https://www.lalecheliga.de/stillinformationen/grundlagen-des-stillens/

*14 https://www.shop-lalecheliga.de/images/kostenfreieDownloads/LLL_So_fliesst_reichlich_Muttermilch.pdf

*15 https://lansinoh.de/blogs/stillen/stillen-bei-flachwarzen-oder-hohlwarzen

*16 https://www.apotheken-umschau.de/familie/kinderernaehrung/stillen/verkuerztes-zungenbaendchen-792575.html

*15 https://lansinoh.de/blogs/stillen/stillen-bei-flachwarzen-oder-hohlwarzen

*16 https://www.apotheken-umschau.de/familie/kinderernaehrung/stillen/verkuerztes-zungenbaendchen-792575.html

*17 https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen-in-deutschland.html

*18 Handout Ausgabe 4 „Autsch wenn die Mamillen schmerzen“

*19 https://www.stillen-institut.com/de/wunde-mamillen-in-der-stillzeit.html#Wundmanagement

*20 https://lansinoh.de/blogs/stillen/10-tipps-gegen-wunde-brustwarzen

 

Weitere Infos zum Hebammenmangel gibt’s hier:

https://www.unsere-hebammen.de

Bitte meldet dem Verband, wenn ihr trotz aller Bemühen keine Hebamme gefunden habt

https://www.unsere-hebammen.de/aktionen/unterversorgung-melden/

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