Jede Mama kennt sie: Stilleinlagen! Die kleinen Helfer sind für stillende Mütter oft unerlässlich, wenn die Muttermilch fließt – vor allem dann, wenn sie es eigentlich gerade nicht soll. Was viele nicht wissen: Schon in der Schwangerschaft kann der Milchspendereflex einsetzen und Milch austreten. Deshalb ist es wichtig, sich schon früh über die passende Stilleinlage zu informieren. Aber wie finde ich die richtige für mich? Von wiederverwendbaren Stilleinlagen, über Einmalstilleinlagen, bis hin zu selbstklebenden Stilleinlagen gibt es eine große Auswahl. Wir navigieren dich durch den Dschungel an unterschiedlichen Modellen und beantworten alle offenen Fragen rund um Stilleinlagen.
Inhaltsverzeichnis
1. Wann benutzt man Stilleinlagen?
Durch den Milcheinschuss kommt es häufiger dazu, dass Flüssigkeit aus der Brust durch den BH dringt, so dass Flecken auf dem T-Shirt entstehen. Stilleinlagen sind praktische Helferlein, die es in der Drogerie zu kaufen gibt. Sie werden ganz einfach in den BH eingelegt, was die Fleckenbildung verhindert. Zudem können sie auch Reizungen lindern, die durch den Stoff am BH entstehen.
2. Wie viele Stilleinlagen benötigt man pro Tag?
Dies ist davon abhängig, wie viel Flüssigkeit diese schon aufgefangen haben. Die Mama kann sie nach ein paar Stunden austauschen, bzw. zu dem Punkt tragen, an dem sich die Stilleinlage vollgesaugt hat und der Tragekomfort nicht mehr gewährleistet ist.
3. Was sind die besten Stilleinlagen?
Die beste Stilleinlage ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Mama. Generell gibt es Einweg-Stilleinlagen und waschbare Stilleinlagen aus unterschiedlichen Materialien.
Hier eine kleine Beratungshilfe:

Einweg-Stilleinlagen: Sie haben den Vorteil, super saugfähig zu sein und dass die Flüssigkeit schnell eingeschlossen wird. Vor allem bei größeren Milchmengen sind die dünnen und atmungsaktiven Einweg-Stilleinlagen ein zuverlässiges Helferlein und diskret obendrauf. Sie fallen also auch bei dünneren Oberteilen nicht auf. Viele Mamas mögen die Einweg-Stilleinlagen besonders für unterwegs. Sie sind einzeln verpackt, so dass sie sich ganz unkompliziert in der Handtasche oder Wickeltasche hygienisch transportieren lassen.
Waschbare Stilleinlagen: Diese Stilleinlagen punkten bei vielen Mamas vor allem wegen ihrer Wiederverwendbarkeit und Nachhaltigkeit. Eine waschbare Stilleinlage sollte eine gute Saugfähigkeit besitzen, das Material sollte angenehm sein. Hierbei gibt es Modelle aus Seide, Wolle, Kunstfaser oder Baumwolle. Je nach Material können sie unterschiedlich gut Flüssigkeit aufsaugen, meistens jedoch weniger als eine Einweg-Stilleinlage. Es ist ratsam, das richtige Material für sich zu finden, um die Brustwarze nicht zu reizen.

💡 Tipp: Mamas sollten am besten die verschiedenen Stilleinlagen selbst testen und für den Notfall Einmal-Stilleinlagen in der Wickeltasche aufbewahren.
4. Wofür eignen sich Silikonstilleinlagen?
Silikonstilleinlagen: Viele Mamas schwören auf Stilleinlagen aus Silikon. Sie sind nicht nur dünn, sondern auch zuverlässig und je nach Hersteller bis zu 150 Mal wiederverwendbar. Das weiche Silikon der Stilleinlage ist für deine Brustwarze sehr angenehm. Die Silikonstilleinlage passt sich an jede Brustform an und drückt die Brustwarze leicht nach innen. So wird der Milchfluss-Reflex auf natürliche Weise gestoppt. Besonders gut geeignet sind die Silikonstilleinlagen für dünne Oberteile, da sie sich kaum abzeichnen [1].
🏊 Sport: Wenn du gerne schwimmen gehst, sind Silikonstilleinlagen dein perfekter Begleiter. Aber auch bei anderen Sportarten sind die Stilleinlagen aus Silikon ein zuverlässiges Hilfsmittel.
5. Wie lange soll ich meine Stilleinlagen tragen?
Je nach Füllgrad und Tragegefühl sollten die Stilleinlagen nach einigen Stunden gewechselt werden. Sollten die Brustwarzen gerötet und gereizt sein, empfiehlt sich ein Wechsel, auch wenn die Stilleinlage kaum gefüllt ist.
6. Stilleinlage ohne BH - geht das?
Einige Mamas verzweifeln an der Tatsache, dass es durch den Milchfluss fast immer notwendig ist, einen BH zu tragen. Wenn das Bedürfnis nach mehr Freiheit besteht und der BH über Nacht nicht getragen werden möchte, sind Stilleinlagen zum Aufkleben eine gute Lösung, wie die Stillpads von Nuni. Eine solche Stilleinlage sollte jedoch immer mit dem Baby getestet werden, um keine Irritation und Saugverwirrung hervorzurufen.
7. Kann ich Stilleinlagen auch schon während der Schwangerschaft verwenden?
Ja, kannst du. Bei vielen schwangeren Müttern kann Milch, auch Vormilch, oder Kolostrum genannt, aus den Brüsten austreten. Das ist ganz normal, die Stilleinlagen helfen dir, die Flüssigkeit aufzufangen [2].
8. Was mache ich, wenn meine Brustwarzen entzündet sind?
Vielen Mamas helfen kühlende Kompressen und pflegende Salben, zum Beispiel aus Lanolin auf den entzündeten Brustwarzen. Brust-Gelauflagen oder Pflegepads können ebenfalls dabei helfen, wunde Brustwarzen schneller heilen zu lassen. Sie sind einfach in der Anwendung und bieten zudem Schutz vor äußeren Einflüssen. Solltest du die Entzündung nicht in den Griff bekommen, kannst du deine Hebamme oder deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt zu Rate ziehen [2].
9. Ab wann kann die Muttermilch aus meinen Brüsten austreten?

Die Vormilch (Kolostrum) kann schon in der Schwangerschaft aus deinen Brüsten austreten und ist ganz normal [2]. Das Hormon Oxytocin erleichtert das Ausstoßen der Muttermilch beim Stillen. Vor allem in den ersten Wochen des Stillens steigt der Oxytocin-Spiegel an [3].
10. Ist es normal, dass unkontrolliert Milch aus meinen Brüsten austritt?
Manchmal kann es passieren, dass unkontrolliert Flüssigkeit aus deiner Brust austritt, was unangenehme Flecken auf deinem Oberteil verursacht. Häufig kommt es aber auch vor, dass ein Milchfluss an der anderen Brust während des Stillens auftritt. Dies ist jedoch ein ganz normales Phänomen. Stilleinlagen können dir dabei helfen, die Flüssigkeit aufzufangen, die in den Stillpausen auftreten [2].
11. Hilfe, meine Brustwarze klebt an der Stilleinlage!
Autsch, das tut ganz schön weh! Ist dir auch schon mal die Stilleinlage an deiner Brustwarze festgeklebt?
📱Wir haben einen kleinen Hack für dich: Nimm einfach deine liebste Brustwarzensalbe und gebe eine erbsengroße Menge auf deine Stilleinlage, in dem Bereich, wo deine Brustwarze an der Stilleinlage aufliegt. Verteile die Salbe etwas und lege dann die Stilleinlage auf deine Brust – einfach ein Gamechanger!
12. Für was sind Silberstilleinlagen gut?
Stilleinlagen mit Silberfäden haben antibakterielle Eigenschaften. Der eingearbeitete Silberfaden hat geruchshemmende Eigenschaften und ist zudem angenehm kühlend. Achte darauf, dass die Silberfäden aus 99% Silber oder Sterling Silber bestehen. Da diese Stilleinlagen etwas länger brauchen, bis sie trocken sind, empfiehlt es sich, gleich mehrere daheim oder unterwegs zu haben [4].
13. Wie wasche ich meine Stilleinlagen
Waschbare Stilleinlagen kannst du ganz einfach von Hand waschen. Einige waschbare Stilleinlagen kannst du auch bei 40° in der Waschmaschine waschen, schau am besten auf die Herstellerempfehlungen.
Wichtig ist, dass du auf das Material achtest. Sind deine Stilleinlagen aus Wolle, solltest du sie lieber von Hand waschen. Stilleinlagen aus Polyester kannst du ganz einfach mit deiner regulären Wäsche waschen.
💡 Tipp: Sammle deine Stilleinlagen in einem Wäschenetz, damit sie nicht in deiner Waschmaschine verloren gehen und du sie nicht erst in der Wäsche zusammensuchen musst.
Zu Beginn des Stillens kannst du dir verschiedene Modelle an Stilleinlagen besorgen und diese dann testen. Fange so früh wie möglich an, dich mit den Stilleinlagen vertraut zu machen. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, welche Art an Stilleinlagen für dich am Besten passen.
→ Sieh dir gerne unseren ausführlichen Beitrag zum Thema „Stillen: Die natürliche Verbindung zwischen Mutter und Kind” an!
Quellen
Ausführliche Informationen rund ums Stillen findest du in unserem Beitrag:
“Stillen: Die natürliche Verbindung zwischen Mutter und Kind” (30.07.2023)
abrufbar unter: https://fiami.de/stillen-die-natuerliche-verbindung-zwischen-mutter-und-kind