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Wie wichtig ist eine Hebamme in der Nachsorge?

  • Lesedauer:14 min Lesezeit

Viele Schwangere verzweifeln bei der Suche nach einer betreuenden Hebamme, insbesondere für die Nachsorge und das Wochenbett. Aber warum ist diese Hebammenversorgung so wichtig? Und wie kannst du eine Nachsorgehebamme finden? 

Mehr zu diesen Themen findet ihr in diesem Blogbeitrag.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Hebammennachsorge

Die Hebammennachsorge bedeutet, dass die Hebamme die Schwangere nach der Geburt betreut. Diese Betreuung wird in der Regel auch als Wochenbettbetreuung bezeichnet und ist in den ersten Wochen nach der Geburt besonders wichtig. Es gibt auch Hebammen, die bereits eine Betreuung vor der Geburt anbieten. Dies ist dann die Vorsorge.

Die Nachsorge beinhaltet die medizinische Begleitung der Mutter und des Kindes durch die Hebamme. In der Regel besucht die Hebamme die Mama mit dem Neugeborenen Zuhause. Insbesondere in den ersten Tagen kommt die Hebamme täglich vorbei und schaut nach dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Mama und Kind.

Wochenbettstation in der Klinik

In den ersten Stunden nach der Geburt in der Klinik wird das Neugeborene untersucht (U1) und die Mama medizinisch versorgt. Meist bleiben die Mama und das Kind nach der Geburt noch 2-3 Tage, oder auch länger, in der Klinik. Dort gibt es eine Wochenbettstation, in der sie in den ersten Stunden mit ihrem Neugeborenen unterstützt wird. Mamas und Papas erhalten dort Hilfe, um sich gut von der Geburt erholen zu können und ihr Kind in Ruhe kennenzulernen. Auch die U2-Untersuchung des Kindes kann auf der Wochenbettstation gemacht werden und es wird nach eurer beider Gesundheit geschaut. Oftmals bekommen Eltern dort auch gezeigt, wie man wickelt, wie man das Baby auf den Arm nimmt, wie man stillt, wie man kritische Krankheitssymptome feststellen kann und vieles mehr. Diese Vorbereitungen auf den Alltag mit Baby sind sehr hilfreich, jedoch kaum ausreichend, um die erste gemeinsame Zeit Zuhause und die vielen neuen Herausforderungen und Unsicherheiten zu bewältigen. Eine Hebamme in der Nachsorge ist daher unheimlich wichtig.

Mutter liegt im Wochenbett neben Baby und stillt.
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Was macht eine Nachsorgehebamme

Nachdem du dein Baby nach der Geburt begrüßen konntest, ist es wichtig, dass dein Neugeborenes gesundheitlich beobachtet wird und dass du hilfreiche Tipps an die Hand bekommst, wie du beispielsweise stillst oder wie du dich richtig um die Bedürfnisse deines Kindes kümmerst. Falls dein Baby im Krankenhaus zur Welt kam, bekommst du meist vor Ort schon erste Anhaltspunkte und hilfreiche Tipps für dich und dein Neugeborenes. Eine Nachsorgehebamme führt diese gesundheitliche Beobachtung und Unterstützung nach dem Krankenhausaufenthalt Zuhause fort. Direkt nach der Geburt besucht dich deine Nachsorgehebamme meist täglich und überwacht deine Gesundheit und natürlich die deines Babys. Sie prüft deinen Heilungsprozess als Mama, beispielsweise nach möglichen Geburtsverletzungen oder der Kaiserschnittnarbe, und achtet generell auf dein Wohlbefinden sowie dem deines Babys. Dazu zählt beispielsweise, ob eine gesunde Gewichtszunahme stattfindet, ob das Stillen funktioniert oder auch ob der Bauchnabel des Neugeborenen gut abheilt. Weiterhin begleitet sie eure Kennenlernphase in den ersten Tagen, unterstützt das gemeinsame Bonding und gibt Hilfestellungen bei einer möglichen Wochenbettdepression.

Sie unterstützt dich bei allen Herausforderungen und Fragen rund um die Gesundheit von dir als Mama und deinem Kind. Alle Leistungen der Hebamme kannst du auch hier nachlesen.

Weshalb ist eine Hebamme in der Nachsorge wichtig?

Da die Hebamme sowohl deinen als auch den Gesundheitszustand deines Babys beobachtet, ist die Nachsorge durch eine Hebamme unheimlich hilfreich. Es ist für die Mama eine sehr hilfreiche medizinischen Betreuung, da sie selbst während ihres Heilungsprozesses in ihrem Zuhause bleiben kann und sie die Nachsorgehebamme in der Regel dort besucht. Natürlich wird bei Indikationen auch ein Arztbesuch notwendig. Die Hebamme kann auch dabei helfen, besondere Situationen einzuschätzen, bevor ein Arztbesuch notwendig wird. Es ist daher eine wertvolle Leistung in unserem Gesundheitssystem, dass die Nachsorge durch die Hebamme von den gesetzlichen und auch privaten Versicherungen getragen wird, sofern man eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung finden konnte. 

Die persönliche Betreuung einer Hebamme ist nicht zwingend notwendig, jedoch macht es die Zeit nach der Geburt deutlich einfacher, insbesondere wenn man nicht weiß was alles auf einen zukommt. 

Eine junge Mama durchlebt durch eine fehlende persönliche Betreuung möglicherweise eine herausfordernde Zeit, denn die neue Lebenssituation kann teilweise auch Unsicherheiten mit sich bringen. Sie kann dir aufkommende Fragen beantworten und dir so einige Unsicherheiten nehmen und Ratschläge geben. Eine Nachsorgehebamme ist aber nicht nur für die Beantwortung deiner Fragen zuständig. Sie kümmert sich außerdem um die Gesundheit deines Babys. Gerade in den ersten Tagen ist dies besonders wichtig, um sicherzugehen, dass dein Kind die besten Startvoraussetzungen ins Leben bekommt und gesund wachsen kann. Die wesentlichen Leistungen können bei Bedarf auch über Kinderärzte oder Kinderärztinnen und deinen betreuenden Frauenarzt oder deine betreuende Frauenärztin abgedeckt werden. Außerdem gibt es auch zusätzliche Anlaufstellen, wie bspw. Stillberatung, Trageberatung, Babypflegekurse und einige mehr.

Wie kann ich eine Nachsorge Hebamme finden?

Durch den Hebammenmangel ist es leider für viele Frauen sehr schwer eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung zu finden. FIAMI unterstützt dich gerne bei deiner Suche. Mit einer Registrierung bei FIAMI kannst du noch heute mit deiner Hebammensuche starten.

Leider ist es dennoch nicht jeder Frau möglich, eine Hebamme für die Nachsorge und das Wochenbett zu finden. Das ist keine schöne Situation und wir würden es uns auch anders wünschen, aber es gibt Möglichkeiten dieser Situation zu begegnen. 

Wir haben hier einige nützliche Tipps für deine Hebammensuche aufgelistet:

  • Es existieren online Hebammenlisten. Beispielsweise die Hebammenliste des GKV-Spitzenverbands, die dir bei einer Suche helfen können.

  • Regelmäßig gibt es lokal vor Ort Hebammensprechstunden oder Hebammenambulanzen, um den Bedarf unbetreuter Schwangere abzufangen. Erkundige dich dazu am besten bei dir in deiner Stadt oder Gemeinde.

  • Frage deine Frauenärztin bzw. deinen Frauenarzt um Rat und Hilfe bei der Hebammensuche. Wende dich auch an deine Wunschklinik, ob sie bei der Suche einer Nachsorgehebamme unterstützen können.

  • Teilweise ist es auch möglich, über Hebammensuchplattformen eine Hebamme für die Nachsorge auch noch nach der Geburt zu finden. Auf FIAMI beispielsweise hast du bis 2 Wochen nach der Geburt die Möglichkeit, eine Nachsorgehebamme zu finden. Denn auch wenn die Geburt bereits ein bis zwei Wochen zurückliegt, kann es hilfreich sein, von einer Hebamme Hausbesuche zu erhalten, um bei medizinischen Fragen rund um das Wochenbett und die Gesundheitssituation des Kindes entsprechend eine Ansprechperson zu haben. Registriere dich dafür gerne hier, sodass für dich im Hintergrund entspannt eine Hebamme gesucht werden kann.

Tipp

Online kannst du dich auch von einigen Hebammen beraten lassen. Jedoch können solche Online-Beratungstermine keinesfalls eine persönliche Nachsorge in Form von Hausbesuchen ersetzen. Dennoch unterstützt dich diese angebotene Leistung in deinem Wochenbett und gibt dir eine gewisse Hilfestellung in deiner Not.

Anbieter die das anbieten sind bspw.:
Kinderheldin und Call-A-Midwife.

Hebammensuche erfolglos? Was tun?

Solltest du keine Hebamme für die Nachsorge gefunden haben, lass den Kopf bitte nicht hängen. Zum einen suchen wir mit FIAMI kontinuierlich für dich im Hintergrund eine Hebamme bis zu zwei Wochen nach der Geburt, zum anderen kannst du dir sicher sein, dass du in der Klinik eine erste Starthilfe für die Zeit zu Hause mit deinem Baby auf der Wochenbettstation erhalten kannst indem du dich an die betreuenden Ärzte oder Ärztinnen deines Kindes und dir im Krankenhaus wendest. Zudem kannst du dich jederzeit an deine Kinderärztin bzw. deinen Kinderarzt und deine Frauenärztin bzw. deinen Frauenarzt wenden.

Informiere dich auch über alternative Hebammenangebote und nutze im Zweifel online Hebammenberatungen. Sofern dir keine persönliche Betreuung möglich ist, kann auch der Austausch mit anderen Schwangeren, beispielsweise in einem Geburtsvorbereitungskurs oder auch mit Freunden oder Bekannten helfen, um sich in der neuen Situation als junge Mama zurechtzufinden.

Generell ist es zu empfehlen, sich während des Mutterschutzes in gewisse Themen, die für das Wochenbett relevant sind, einzulesen, um nicht in unerwartete Fragen zu rutschen. Plane daher dein Wochenbett sehr ausgiebig. Wie du dich auf dein Wochenbett am besten vorbereiten kannst, kannst du gerne in dem Blogbeitrag “die beste Vorbereitung auf dein Wochenbett” nachlesen. Nutze außerdem weitere Internetrecherchen und ließ relevante Bücher zu dem Thema, um dich über die anstehende Zeit mit Baby zu informieren. Du kannst natürlich auch Podcasts hören oder Videos schauen. Und ganz wichtig, spreche mit Mamas, die das bereits erlebt haben.

Wir wünschen dir alles Gute mit deinem neugeborenen Baby und drücken dir die Daumen, dass du eine Nachsorgehebamme findest.

Weitere Infos zum Hebammenmangel gibt’s hier:

https://www.unsere-hebammen.de

Bitte meldet dem Verband, wenn ihr trotz aller Bemühen keine Hebamme gefunden habt

https://www.unsere-hebammen.de/aktionen/unterversorgung-melden/

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